Handball Herren SV Eintracht Hiddestorf – SC Germania List 22:21


27. 02. 2017

Am vergangenen Samstag (ja, ich weiß, der Bericht hätte früher kommen können. Zu meiner Verteidigung: Ich hatte Männergrippe!!) traten unsere Herren zum Auswärtsspiel bei Einracht Hiddestorf an. Mit Blick auf die Tabellenkonstellation war klar, dass – nach der knappen Niederlage gegen den Tabellenführer aus Bothfeld – ein Sieg Pflicht war, um zumindest noch eine theoretische Chance auf den Aufstieg zu haben.

Unserem Team fehlte zwar der ein oder andere Akteur, dennoch war die Marschroute klar – gewinnen! Aus dem Hinspiel wusste man, dass der Gegner insbesondere durch sein aggressives Spiel besticht und über Spieler verfügt, die auch aus dem Rückraum schießen können (keine Ahnung, wie das geht. Ich google das später mal). Coach Volker mahnte seine Truppe vor dem Spiel daher auch zu „Schweinearbeit“ in der Deckung. Aggressives Verteidigen, wach sein und nicht den Schneid abkaufen lassen, darauf kam es an.

Zwischen diesen Worten und dem Spielbeginn lagen aber unglücklicherweise 5 Minuten, daher hatte der ein oder andere das dann mit Anwurf auch schon wieder vergessen. Die ersten beiden Tore zum 2:0 für Hiddestorf fielen durch zwei Schüsse aus 8 Metern, bei denen unsere Deckung zwar Geleitschutz gab, sich aber doch entschied, lieber nicht einzugreifen. In der Folge gelang es unsere Mannschaft aber etwas besser sich auf den Gegner einzustellen und auch in der Offensive kam das Team insbesondere über die Außenspieler immer wieder zu Toren. Mit dem Tor zum 5:4 gelang den Germanen die erste Führung im Spiel. Mit dieser im Rücken wurde man plötzlich deutlich souveräner und setzte sich bis auf 8:4 ab. In die Pause ging man schließlich mit einer verdienten 10:8 Führung.

Wichtig für den zweiten Durchgang war vor allem die Verbesserung der Deckungsarbeit. Der Rückraum des Gegners hatte in den ersten 30 Minuten deutlich zu viel Spaß an dem Spiel – den wollte man nun verderben. Leider gelang das nicht. Zwar konnte man die Führung dank der „Lebensversicherung“ Tim Behrmann bis zum 13:12 behaupten, besonders souverän war das allerdings alles nicht. In der Deckung gestattete man den Gegner weiterhin viel Platz im Rückraum, vorne gelang aber leider immer weniger. Hastige Abschlüsse, Unkonzentriertheiten und auch ein wenig Pech sorgten schließlich dafür, dass man in Minute 51 mit 15:18 in Rückstand lag. Coach Volker nahm dann eine zu diesem Zeitpunkt offenbar notwendige Auszeit, in der er nochmal eindringlich klar machte, was er von der Mannschaft erwartete. (Ungefähr so: https://www.youtube.com/watch?v=fTim9OcprbU ab 0:44). Die warmen Worte des Trainers zeigten Wirkung. In der 54. Minute traf Tim B. Per 7Meter zum 18:18. In der Folge entwickelte sich bis zum Ende ein interessantes, aufreibendes Spiel. Fehler waren verboten – leider machten wir einen entscheidenden, den der Gegner dann zum 22:20 nutzen konnte und damit auch die zwei Punkte in eigener Halle behielt. Endstand 22:21 für Hiddestorf.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass am Ende zwar der Glücklichere gewonnen hat, unsere Mannschaft aber vielleicht zu wenig dafür getan hat, dieses Glück selber zu verdienen. Vor allem in der Deckung war man – abgesehen von Björn Schulz – viel zu harmlos. Auch in der Offensive hatte man relativ wenig Ideen, die massive Deckung des Gegners zu überwinden. Überragende Aktuere des Tages waren Tim Behrmann und Frank Jordan. Ersterer mit 11 Toren, Letzterer mit zahlreichen herausragenden Paraden.

Am Ende steht also nach der knappen Niederlage gegen den Tabellenführer (23:24), die nächste sehr enge Pleite. Das Thema Aufstieg ist damit für diese Saison durch. So bleibt am Ende das leicht unbefriedigte Gefühl zurück, dass alles, was man in den letzten Wochen gesehen hat, zwar schon irgendwie okay war – aber dass viele Chancen liegengelassen wurden, es zu mehr zu machen. Hätte, hätte, Straußenrosette….

Die Mannschaft ließ den Abend schließlich gemütlich bei griechischem Essen und verrauchtem Bier ausklingen. Hier konnte man dann eine Gruppe offenbar stark sehbeeinträchtigter, dieses Handicap aber halsstarrig leugnender Problempatienten beobachten, die versuchen, sich beim Augenarzt wild ratend durch die Buchstabentafel zu schlawinern. Mit offenen Augen waren es dann aber doch nur unsere altbekannte Schräglagen-Handballer beim Versuch Darts zu spielen.

Für Germania am Ball:

Jordan, Swora (2), Erdmann (1), Behrmann (11), Hohmann (1), Schulz (1), Holze, Burkhardt (1), Bunte (2), Gerlach (1), Harten, Rasche (1), Brandt

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